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Mulesing

Merinowolle mulesing-free gewinnen

Mulesing - Merinowolle mulesing-free gewinnen

Merinowolle wird in Australien noch oft unter tierquälenden Methoden gewonnen. Umso wichtiger ist es für Händler und Verbraucher, darauf zu achten, dass Merinowolle, aus denen die Produkte hergestellt werden, aus Mulesing-freien Regionen stammt. Einige Gütesiegel helfen diese Standards festzulegen und zu kontrollieren. 

Wieso Merinowolle?

Merinowolle gewinnt immer mehr an Beliebtheit, da sie einen hohen Tragekomfort hat. Im Vergleich zur normalen Wolle ist Merinowolle feiner, wodurch sie weniger kratzt und auch direkt auf der Haut getragen werden kann. Merino wird auch im Sportbereich immer wichtiger. Denn die Wolle bietet einen besonders guten Feuchtigkeitstransport und hält auch im feuchten Zustand noch warm. Es gibt kaum noch Sportmarken, die nicht auf Merino setzen. 

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Was genau ist Mulesing? 

Der Nachteil dieser hohen Nachfrage ist allerdings, dass immer mehr Merinoschafe gezüchtet werden müssen. Wie bei jeder Zucht kommt es auch hier zu einem Verlust von natürlichen Schutzeigenschaften. So hat das Schaf jetzt viel mehr Hautfalten, was besonders am Hinterteil zu großen Problemen führt, da sich Schmutz in diesen Falten festsetzt. Hier setzen Fliegen ihre Eier ab. Maden, die sich in das Fleisch der Schafe fressen, verursachen Entzündungen, die oft tödlich für die Tiere enden. Lämmern wird deshalb nach acht bis zwölf Wochen das Fleisch um das Hinterteil weggeschnitten. Die Haut vernarbt und bleibt dadurch glatt. So soll verhindert werden, dass es zu Entzündungen durch Madenbefall kommt. Diese Eingriffe werden oft bei vollem Bewusstsein und von Laien durchgeführt. Die offenen Wunden werden nicht versorgt. Mulesing ist dadurch nicht nur sehr schmerzhaft für die Schafe, sondern kann ebenso zu Entzündungen und Tod führen.  

Deshalb achten wir auf Mulesing-free Produktion

Wir wollen solche grausamen Vorgehensweisen nicht unterstützen und achten sehr darauf, dass unsere Hersteller ihre Merinowolle nur aus mulesing-freien Regionen beziehen. Mulesing wird vor allem in Australien praktiziert. Viele Hersteller weichen daher vermehrt auf Wolle aus Neuseeland oder Südamerika aus, wie zum Beispiel Löffler, Icebreaker oder Buff

Lake-Hawea-Station (Foto: Icebreaker)
Lake-Hawea-Station (Foto: Icebreaker)

Wie erkennt man Mulesing-freie Produkte?

Da noch kaum ein Gütesiegel alle qualvollen Praktiken sowie eine artgerechte Tierhaltung abdeckt, empfiehlt es sich, darauf zu achten, dass ein Produkt mindestens zwei Siegel hat.

Bei dem Responsible Wool Standard (RWS) sind qualvolle Praktiken wie Mulesing oder Brandmarkierung verboten, jedoch nicht Kastration oder Kupierung ohne Schmerzmittel.

Genauso bei dem NewMerino Siegel, das ebenfalls Mulesing verbietet, jedoch keine Betäubung bei Kastration oder Kupierung vorschreibt. Beide Siegel beinhalten Vorgaben zur Haltung der Tiere, wie zum Beispiel die Wasser- oder Futterversorgung.

Das GOTS-Standard Siegel (Global Organic Textile Standards) ist das australische Bio-Siegel, welches jedoch Mulesing nicht unbedingt ausschließt.

In Neuseeland gewonnene Wolle trägt das ZQ Merino Siegel. Hier ist Mulesing allgemein verboten. Da auch hier keine Angaben zu Kastration oder Kupierung gemacht werden, sollte auf ein weiteres Siegel geachtet werden.

Als strengstes Gütesiegel verbietet Naturtextil IVN zertifiziert BEST Mulesing grundsätzlich. Produkte mit diesem Siegel dürfen nur Naturmaterialien beinhalten, die aus streng kontrollierter biologischer Landwirtschaft kommen.